Seit dem 24. August 2024 sind die ausgewählten Fotos der ersten Phase des Fotoaufrufes “Leben in der Schönhauser Allee – von 1955 bis 1999″ im Obergeschoß der Schönhauser Allee Arcaden ausgestellt.
Gezeigt werden private Einreichungen des gemeinsamen öffentlichen Fotoaufrufs von der STIFTUNG NEUE KULTUR, des Tourismusverein Berlin-Pankow e.V., der Schönhauser Allee Arcaden und des Colosseum Filmtheater, der unter Schirmherrschaft von Pankows Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch stand. Hinter den von Anwohnenden eingereichten Fotos stehen viele inspirierende und schöne Geschichten. Eine Jury aus Experten, zu denen Harald Hauswald und Knut Elstermann gehörten, wählte die besten Fotos aus.
Die Fotousstellung ist in den Schönhauser Allee Arcaden zu den Öffnungszeiten im Rahmen des 25. Jubiläums des Centers zu sehen und wandert dann in Teilen zum 8. November 2024 zum Start des Jubiläumsprogramms zum 100. Geburtstag ins traditionsreiche Kino Colosseum.
Ein Programm gegen das Vergessen. Ein Buchprojekt von Dr. Hildtrud Ebert
1959 erschien im Verlag der Kunst Dresden die erste Ausgabe der Fundus-Bücher, einer Taschenbuchreihe zur humanistischen Tradition der jüngsten europäischen Kulturgeschichte. Mit Wiederauflagen aus ihrem „Fundus“ hoffte Erhard Frommhold, langjähriger Cheflektor des Verlages, der offiziellen Definition vom „humanistischen Erbe“ ein differenzierteres Bild linker Geschichte gegenüberstellen zu können. Bereits nach Erscheinen der ersten Bände geriet die Reihe in den Fokus sich profilierender Kulturpolitiker, die dem intellektuellen Frommhold meist nicht gewachsen waren. Die geplante Publikation konzentriert sich auf die ersten Fundus-Jahre, in denen sich die Verschiebung vom Dissens zur politischen Einflussnahme auf das Verlagsprogramm formierte und den Genossen Frommhold in ein dauerhaftes Spannungsfeld zwischen Verlegerethos und Loyalität zwang.
Lukas Verlag, Berlin 2024. 96 S., Abb., gebunden
Lesen Sie die Rezension bei bücher.de mit einer Notiz von Perlentaucher und einer Besprechung von der Frankfurter Allgemeine Zeitung von 24.04.2024.
Achternbusch, Herbert Beeck, Frauke Bourdon, Catherine Burgert, Jonas Cataudella, Andrea Czarnojahn, Barbara Dibiah, David Ebel, Christian Holz, Margret Imwiehe, Andrea Janko-Glage, Rosika Jankowski, Regine Mayer, Sebastian Müller, Viktoria Nod, Larissa Otto, Michael Petrick, Wolfgang Rechsteiner, Jay Reiter, Martin Roeken, Astrid Rosteck, Corinna Ruschmeyer, Heike Schlangenbader, Peter Sobottka, Jan Stoll, Marianne Theuerkauf, Klaus Waller, Sig Waskievitz, Gerard Wechler, Catrin
Das Konzept der “AKTIONALE, Das Nackte Sein“ thematisiert die Vergänglichkeit und Verletzlichkeit des menschlichen Daseins. Es bezieht sich dabei auf die abendländische Tradition, der griechischen Mythologie, über das Christentum bis hin zur Aufklärung und der aktuellen Sorge vor der Zerstörung unseres Planeten. Es geht um kreative Schöpfung und gewaltvolle Vernichtung. Wir Menschen und unsere Urängste, denen man sich nackt und schutzlos ausgeliefert fühlt, wachsen weiterhin auf der Bühne der globalen Vernetzung. Es sind jene Grenzerfahrungen, die fast jeder im Lauf seines Lebens teils mehrfach durchlebt: einschneidende, verstörende, wegweisende Erlebnisse oder Begegnungen, sowie traumatische Erfahrungen, die einen im tiefsten Inneren erschüttern, zerbrechen oder stärken und über sich hinauswachsen lassen.
Die Fundus-Bücher. Ein Programm gegen das Vergessen.
Projektbeschreibung
1959 erschien im Verlag der Kunst Dresden die erste Ausgabe der Fundus-Bücher, einer Taschenbuchreihe zur humanistischen Tradition der jüngsten europäischen Kulturgeschichte. Mit Wiederauflagen aus ihrem „Fundus“ hoffte Erhard Frommhold, langjähriger Cheflektor des Verlages, der offiziellen Definition vom „humanistischen Erbe“ ein differenzierteres Bild linker Geschichte gegenüberstellen zu können. Bereits nach Erscheinen der ersten Bände geriet die Reihe in den Fokus sich profilierender Kulturpolitiker, die dem intellektuellen Frommhold meist nicht gewachsen waren.
Die geplante Publikation konzentriert sich auf die ersten Fundus-Jahre, in denen sich die Verschiebung vom Dissens zur politischen Einflussnahme auf das Verlagsprogramm formierte und Frommhold in ein dauerhaftes Spannungsfeld zwischen Verlegerethos und Loyalität zwang.
Projektinitiatorin und Autorin: Dr. Hildtrud Ebert
Der Ernst-Thälmann-Park. Komplexe Planungen für ein Prestigeobjekt.
Gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung und in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, dem Kulturforum Berlin Nordost e.V. und der Stiftung Planetarium Berlin. Ort: Zeiss-Großplanetarium, Berlin.
[finished 2020, remastered 2022, ongoing 2024]
Anlässlich von 100 Jahren Groß-Berlin wird eine Ausstellung zu sozialistischen Stadtplanung in Ost-Berlin anhand der Entstehungsgeschichte des Ernst-Thälmann-Parks in Prenzlauer Berg gestaltet. „Planungen zum Thälmannpark“ (Arbeitstitel) werden gegen Ende 2020 im Zeiss-Großplanetarium gezeigt. Auf großformatigen Roll-Ups werden zum ersten Mal mit zweisprachigen Texten und Bebilderungen Repros von Plänen, Zeichnungen, Fotos, Dokumenten veröffentlicht. Ziel der Ausstellung ist es, die Geschichte der Planung und Ausführung des Parks in den 1970er und 1980er Jahren darzustellen. Die Zielgruppen des Projekts sind AnwohnerInnen aller Generationen und BerlinerInnen anderer Bezirke sowie Berlin-BesucherInnen mit stadt-, architektur- und zeithistorischen Interessen.
Axel Bertram. Grafisches Gestalten in fünf Jahrzehnten Herausgegeben von Mathias Bertram in Zusammenarbeit mit der Stiftung Neue Kultur und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek, Lehmstedt Verlag, 2012.
Die Monographie wurde durch VATTENFALL Europe AG gefördert.
Klaus Werner: Für die Kunst Monografie zur Würdigung des Kunstwissenschaftlers und Kurators Klaus Werner, hrsg. durch die STIFTUNG NEUE KULTUR, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, 2009.
Die Dokumentation wurde durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen sowie Arend Oetker gefördert.
Deutsche Lebensläufe – Gespräche zwischen Ost und West Dokumentation der Gesprächsreihe, Hrsg. Barbara Barsch, Gabriele Muschter, Berlin, 2000.
Afrika Deutschland Visionen – Kulturelle Vielfalt im Europa des 21. Jahrhunderts Broschüre zu mehreren interdisziplinären Projektideen, die zu Themen der menschlichen Würde und kulturellen Vielfalt konzipiert sind, Berlin, 2015.
SPURENSUCHE Deutsche Denkmalspolitik seit 1871 bis zur Gegenwart Konzeptbroschüre für ein Projekt, das anhand von Fallbeispielen die Bedeutung und den Umgang mit Denkmälern im Wechsel der Zeiten nachspürt. Es war geplant für die Zitadelle Spandau und konnte aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden, Berlin, 2008.
Westchor Ostportal 12 Positionen zeitgenössischer Kunst in Deutschland Katalog, Hrsg. Gabriele Muschter/Klaus Honnef, Berlin, 1995.
Kulturmetropole Berlin Boris Grésillion, Buchprojekt, Wissenschafts-Verlag Berlin, Mitherausgeberschaft durch die STIFTUNG NEUE KULTUR, Berlin, 2003.
ALBUM – Eliaz Slonim Katalog, Hrsg. STIFTUNG NEUE KULTUR, Berlin, 2002
STIFTUNG NEUE KULTUR Selbstdarstellung, Berlin, 2005
GREEK REALITIES – eine neue Künstlergeneration in Griechenland Katalog, Berlin, 1997.
Privatinitiative für Kultur Protokolle der Tagungen der Kulturstiftung HAUS EUROPA und der Stiftung Neue Kultur, 1991/1992, Hrsg. Gabriele Muschter/Rupert Graf Strachwitz, Berlin, 1992. Zu erweben über Antiquariate.
Christo Telefonkarte zur Ausstellung Hrsg. STIFTUNG NEUE KULTUR, Berlin, 1992.
Künstlerhilfe für Sarajevo Postkartenedition, 7 Bildmotive, zugunsten einer Spendenaktion, Berlin, 1994.
Mauer im Kopf (Plakat) Plakate, A1, von A. R. Penck/Strawalde/Wolf Vostell, Berlin, 1992.
DEUTSCHE LEBENSLÄUFE Gespräche zwischen Ost und West 8. März 1998 bis 23. Mai 1999, Galerie im Pferdestall, KulturBrauerei, Berlin
10 Jahre nach der Wiedervereinigung interessierte die Frage, welchen Einfluss das Leben in Ost oder West tatsächlich auf die persönliche Vita hatte. Der leitende Gedanke der Gesprächsreihe bestand im Dialog zwischen Menschen, die aufgrund ihrer Berufswahl und Profession über ähnliche Biografien hätten verfügen können, wäre Deutschland nicht geteilt gewesen: Der interkulturelle Vergleich ließ neben persönlichen Standpunkten auch die deutsch-deutsche Geschichte transparent werden. Über den Zeitraum eines Jahres verteilt wurden in der KulturBrauerei, Galerie im Pferdestall im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg insgesamt zwölf moderierte Gespräche geführt. Zu jedem Gespräch waren jeweils zwei Prominente aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft oder Politik eingeladen. Die Gespräche wurden im Buch „Deutsche Lebensläufe – Gespräche zwischen Ost und West“, erschienen im Verlag Bostelmann & Siebenhaar, veröffentlicht. Im Falle, dass ein Interesse am Erwerb dieser Veröffentlichung besteht, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.
In chronologischer Reihenfolge trafen sich folgende Gesprächspartner:
Gespräch vom 8. März 1998 Dr. Gregor Gysi (Jg. 1948): Rechtsanwalt und ehemaliger Parteivorsitzender und Vorsitzender der PDS-Bundestagsfraktion Prof. Dr. Peter Raue (Jg. 1941): Rechtsanwalt und Mitbegründer des Vereins der Freunde der Nationalgalerie Moderation: Bernhard Schulz
Gespräch vom 29. März 1998 Dr. Volker Hassemer (Jg. 1944): CDU; Senator a.D.; Vorsitzender der Geschäftsführung der Partner für Berlin Gesellschaft für Hauptstadtmarketing mbH Thomas Krüger (Jg. 1959): SPD; Beteiligung an der Vorbereitung einer konspirativen Opposition in der DDR; Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung Moderation: Claudia Henne
Gespräch vom 10. Mai 1998 Gabriele Muschter (Jg. 1946): Kunsthistorikerin; Staatssekretärin a. D. und seit 2005 Geschäftsführerin des MOE-Clubs Rupert Graf Strachwitz (Jg. 1947): Politologe und Kunsthistoriker; seit 1997 Direktor des MAECENATA Instituts Moderation: Rüdiger Thomas
Gespräch vom 23. Juni 1998 Kathrin Becker (Jg. 1965): Kunsthistorikerin und Kuratorin von Ausstellungen zur Kunst Osteuropas; Geschäftsführerin NBK Gerd Harry Lybke (Jg. 1961): Gründer der Galerie EIGEN + ART; erfolgreichster Galerist aus dem Ostteil Deutschlands Moderation: Claudia Henne
Gespräch vom 16. August 1998 Angelika Mann (Jg. 1949): Sängerin und Entertainerin Hella von Sinnen (Jg. 1959): Entertainerin Moderation: Margit Miosga
Gespräch vom 13. September 1998 Elmar Faber (Jg. 1934): Verleger; seit 1992 Leiter des Leipziger Verlages Faber & Faber; ehemaliger Chef des Aufbau-Verlages Karin Thomas (Jg. 1941): Kunsthistorikerin, Autorin und Lektorin; Buchveröffentlichung: „Zweimal deutsche Kunst nach 1945“ Moderation: Detlev Lücke
Gespräch vom 15. November 1998 Prof. Dr. Wolfgang Bergsdorf (Jg. 1941): Politologe; seit 1999 Rektor der Universität Erfurt Lutz Rathenow (Jg. 1952): Autor und Publizist Moderation: Claudia Henne
Gespräch vom 29. November 1998 Lutz Dammbeck (Jg. 1948): Künstler und Filmemacher; seit 1999 Professor an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden, Medienklasse Raffael Rheinsberg (Jg. 1943): Konzeptkünstler Moderation: Thea Herold
Gespräch vom 14. Februar 1999 Pfarrer Josef Rudolf (Jg. 1947): Theologe Pater Vincens (Jg. 1929): Sozialarbeiter und Theologe; seit 1972 Anstaltspfarrer in der Justizvollzugsanstalt Tegel Moderation: Claudia Henne
Gespräch vom 28. Februar 1999 Dr. Barbara Barsch (Jg. 1950): Kunsthistorikerin: seit 1991 Leiterin des Berliner Büros des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart und der ifa-Galerie Berlin Michael Schultz (Jg. 1951): Musik- und Theaterwissenschaftler; seit 1986 Inhaber der Galerie Michael Schultz in Berlin Moderation: Gerd Sonntag
Gespräch vom 18. April 1999 Dr. Hans Estermann (Jg. 1949): Leiter der Wirtschaftsförderung GmbH in Berlin Dr. Gerhard Raetz (Jg. 1951): seit 1992 Leiter des Innovationszentrums Berlin, Management GmbH Moderation: Claudia Henne
Gespräch vom 23. Mai 1999 Ursula Karusseit (Jg. 1939): Theater- und Filmschauspielerin Judy Winter (1944): Theater- und Filmschauspielerin Moderation: Thea Herold
Die Gesprächsreihe wurde dokumentiert und als Buch veröffentlicht: „Deutsche Lebensläufe Gespräche zwischen Ost und West“, Dokumentation der Gesprächsreihe, Hrsg. Barbara Barsch/Gabriele Muschter, Berlin, 2000.
Getrennte Welten – Fotografien von 1976 – 1991 Nan Goldin und Gundula Schulze
10. Juni bis 2. August 1992 Eine Kooperation zwischen STIFTUNG NEUE KULTUR und Kunst-Werke Berlin
Die Ausstellung „Getrennte Welten“ zeigte 1992 in den Kunst-Werken Berlin Fotos der us-amerikanischen Fotografin Nan Goldin und der in der DDR aufgewachsenen Fotografin Gundula Schulze. Sie wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe Mauer im Kopf durch die Kooperation der STIFTUNG NEUE KULTUR und der Kunst-Werke Berlin realisiert. Trotz erkennbarer Unterschiede in den verschiedenen Werkgruppen ist beiden Fotografinnen gemeinsam, dass sie intime Szenen und konkrete Seiten der Einsamkeit des Menschen schonungslos zeigen.
Sowohl Nan Goldin als auch Gundula Schulze zeigen uns Aspekte der Realität, so wie sie sie sehen und erleben. Nan Goldin spricht sogar von ihrem ganz persönlichem, visuellem Tagebuch. Die Bilder beider Fotografinnen lassen uns an ihren und an dem Gefühlsleben ihrer Freunde und Bekannten teilhaben. Man kann sich der eindringlichen Wirkung dieser Fotos nicht entziehen, denn sie zeigen uns, ohne zu beschönigen, alle Facetten des Lebens; auch die, die wir nicht gerne sehen.
Gundula Schulze, ohne Titel, 1987.
Nan Goldin, „Couple in bed“, Chicago 1977.
Getrennte Welten, aus der Veranstaltsreihe „Mauer im Kopf“, Berlin, 1992.
Was Nan Goldin in Die Ballade von der sexuellen Abhängigkeit formulierte, gilt für beide gleichermaßen: „Ich will festhalten, was das Leben von Menschen wirklich ausmacht. Ich will ihnen die Kraft und Schönheit geben, die ich in ihnen sehe. Die Menschen in meinen Fotos sollen den Blick des Betrachters selbstbewusst erwidern. Ich will genau zeigen, wie meine Welt aussieht, ohne Beschönigung oder Glorifizierung. Es ist keine trostlose Welt, sondern eine, die Schmerzen kennt und fähig ist zur Selbstbeobachtung“.
Katalog zur Ausstellung: „Getrennte Welten – Fotografien von 1976 – 1991 von Gundula Schulze und Nan Goldin“, Hrsg. Kunst-Werke Berlin und STIFTUNG NEUE KULTUR, Berlin, 1992. Zu erwerben in Antiquariaten.
DIALOG IM BODEMUSEUM Aktuelle Kunst in historischer Kunst 17. Juni bis 2. August 1992, Bodemuseum, Berlin
Strawalde Igor Kopystiansky Svetlana Kopystiansky Isa Genzken Klaus vom Bruch
Die Veranstaltung wurde innerhalb der Reihe Mauer im Kopf konzipiert. Sie konnte dank der Zusammenarbeit mit der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung des Bodemuseums auf der Museumsinsel realisiert werden. Besonderer Dank für diese exponierte Ausstellungslage gilt daher der „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“.
Die Ausstellung Dialog im Bodemuseum zeigte fünf Installationen zeitgenössischer Künstler aus Ost und West vor dem räumlichen und historischen Hintergrund alter Meister. Die zeitgenössische Kunst trat mit „klassischer“ Kunst in einen Dialog. Dabei galt es besonders den Aktualitätsanspruch im Ost/West-Bilderstreit infrage zu stellen. Losgelöst vom oft so betonten Entstehungskontext mussten die Werke für sich selber stehen.
Im Verlauf des Aufbaus wurde die Frage nach der Würde und der Integrität der Exponate, sowohl der ständigen Ausstellungsstücke dieses traditionsreichen Museums, als auch der „Gäste“ zu einem weiteren Aspekt des Dialogs. Der Abstand der Werke zueinander, aber auch eine mögliche Distanz des Besuchers zu diesem Versuch in musealer Umgebung, wurden thematisiert. Diese Aspekte mussten bedacht werden, und sofern es möglich war, wurden sie künstlerisch innerhalb des Konzeptes umgesetzt.
STRAWALDE Erinnern an neue Bilder Strawaldes Galerie im Kabinett
Am 26. November 1992 wurde im Rahmen der Ausstelungsreige Mauer im Kopf die Ausstellung in der Galerie im Kabinett in Berlin Prenzlauer Berg eröffnet. Zur Ausstellung ist von Gerd Sonntag ein Katalog mit einem Text von Dr.h.c.Werner Schmidt, dem Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, herausgegeben worden. Zu erwerben in Antiquariaten.
November 1992 bis Dezember 1995, Schauspielhaus, Berlin Dezember 1995 bis Mai 1997, Ermeler-Haus, Berlin
Anknüpfend an die Tradition der Berliner Salons im 19. Jahrhundert sollte der „Berliner Salon am Schauspielhaus“ einen Kreis von kulturell interessierten Persönlichkeiten zusammenführen. Die Interessierten konnten sich über neue Tendenzen der verschiedenen Genres künstlerischer Entwicklungen informieren. Ebenso wurde über Fachfragen referiert, die sich im Diskurs befanden.
Der Austausch von Informationen zwischen den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik war angedachtes Ziel dieser Abende. So sollte nicht zuletzt auch das gegenseitige Verständnis für diese verschiedenen Bereiche gestärkt werden. Mit Regelmäßigkeit fanden jährlich mehrere Veranstaltungen zu Entwicklungen in der Musik, der Kunst, der Literatur, dem Theater und dem Film statt. Eröffnet wurde die Veranstaltungsreihe im November 1992 im Schauspielhaus. Ab Dezember 1995 fanden die Veranstaltungen im Ermeler Haus statt.
Veranstaltungen des Berliner Salons in chronologischer Reihenfolge:
14. Mai 1997 Eduard Beaucamp (FAZ), Alfons Hug (Haus der Kulturen der Welt), Christos M. Joachimides (Zeitgeist-Gesellschaft) und Dr. Jörn Merkert (Berlinische Galerie) führten unter der Moderation von Bernhard Schulz (Der Tagesspiegel) zu dem Thema Kunst im 20. Jahrhundert – die Moderne oder die Modernen ein Streitgespräch.
19. Februar 1997 Dr. Jürgen Rostock stellt den ehemaligen KdF-Bau Prora vor.
27.November 1996 Zu dem Thema Die Kultur und das liebe Geld moderierte Prof. Wolfgang Bergsdorf eine Podiumsdiskussion. Als Gäste waren geladen: Eduard Beaucamp, Nele Hertling, Gabriele Muschter, Bernhard Schneider und Prof. Dr. Christoph Stölzl.
13. Dezember 1995 Bezug des Berliner Salons in seinem neuen Quatier, dem Ermeler-Haus im Nikolaiviertel. In der neuen Umgebung wurde über Das letzte Haus und andere Projekte des Steirischen Herbstes gesprochen.
5. Mai 1995 Finissage anlässlich des Endes der Ausstellung Westchor Ostportal.
6. April 1995 Über die Geschichte, Sachstand und Spendenaktion des Denkmals für die ermordeten Juden Europas sprach der Geschäftsführer der Denkmalsstiftung, Rupert Graf Strachwitz.
2. März 1995 Lutz Rathenow stellt seine unter dem Titel Sisyphos neu erschienenen Erzählungen vor.
7. Dezember 1994 Ein von Gabriele Muschter moderiertes Gespräch zu dem Thema Kunst und Kriminalität wird zwischen Ulay (Uwe Laysiepen), Prof. Dr. Klaus Honnef und Dr. Michael Haerdter geführt.
2. November 1994 Für den Berliner Salon trägt Dr. Walter Schöbl aus Dresden ein Erich-Kästner Programm in der Alten Schlosserei auf dem Gelände der KulturBrauerei vor.
12. Oktober 1994 Dr. Hein Köster stellte dem Berliner Salon die Sammlung industrielle Gestaltung im Nordflügel der KulturBrauerei vor, Stefan Weiß führte über das Gelände und Christoph Tannert zeigt 1000 Teletips.
14. September 1994 Alexander Paeffgen stellte die von ihm geleitete Neue Opern- und Theaterbühne vor. Itziar Real (Sopran) und Karola Theill (Flügel) präsentierten dazu spanische Lieder.
1. Juni 1994 Hans Arnold sprach über sein Buch zu den Perspektiven eines gemeinsamen Europas.
4. Mai 1994 Der Berliner Galerist Michael Wewerka erinnert sich an 20 Jahre Galeristentätigkeit.
6. April 1994 Anlässlich der Ausstellung mit Fotografien von Gundula Schulze in der Galerie im Kabinett trifft sich der Berliner Salon eben dort. Gesehen wurde ihr Film Die Wahrheit ist eine versunkene Stadt.
2. März 1994 Es diskutierten Klaus Staeck, Flatz, Christoph Tannert und Jens Hegemann über die Freiheit in der Kunst.
2. Februar 1994 Anlässlich der Künstlerhilfe für Sarajevo fand ein Podiumsgespräch mit Manisa Krese, Gabriele Muschter, Martin von Ostrowski, Dorota Paciarelli, Dietger Pforte und Bossijlka Schädlich statt.
5. Januar 1994 Rupert Graf Strachwitz und Thomas Kornbichler sprachen unter dem Motto Europa am Ende? – Europa am Anfang? über ihre Eindrücke von einer Begegnung mit Wissenschaftlern der Akademie in Tirana während eines Kolloquiums im Dezember 1993.
15. Dezember 1993 Jop von Nell (Investorengruppe Roland Ernst) äußerte Gedanken zu dem Projekt Friedrichstadtpassagen in Berlin-Mitte. Das Gesangsquartett Opus 4 (Sybille Pram, Ines Muschka, Jan Olberg, Peter Hermann) sangen weihnachtliche Lieder.
3. November 1993 Der Berliner Salon war zu Gast beim Institut Francais de Berlin, Unter den Linden. Dr. Jean-Hubert Martin, Directeur Artistique des Chäteau D’Orion, berichtete über den Aufbau der dortigen bedeutenden Sammlung zeitgenössischer Kunst.
6. Oktober 1993 Der Regisseur Lutz Dammbeck zeigte und diskutierte seinen Dokumentarfilm „Zeit der Götter – der Bildhauer Arno Breker“.
1. September 1993 Modenschau des Designers Vladimir Buchinik aus St. Petersburg.
19. Mai 1993 Der Berliner Salon unternahm unter der Führung der Architektin Bühring und Friedrich Nostitz eine Exkursion zur Baustelle des Deutschen Doms. Senator Volker Hassemer sprach über die Stadtentwicklung Berlins. Im Anschluss wurde die Berlin-Collage Augen der Grozsstadt von Evelin Förster und Jörg Engelhardt vorgetragen.
21. April 1993 Zur Berliner Medienlandschaft (Nationales Radio – Sinn oder Wahnsinn) diskutierten Detlev Lücke (stellv. Chefredakteur der Wochenzeitung Freitag), Reinhard Appel (Hörfunkbeauftragter des ZDF für den damaligen DS Kultur), Wilhelm Mateijka (SFB 3) und Rainer Althaus (Focus)
3. März 1993 Diether Benecke und Friedhelm Kemna stellen die Mittlerorganisation InterNationes vor.
3. Februar 1993 Rosanna Chiesi stellte ihre Kunstsammlung und die Kunstprojekte der Casa Malaparte auf Capri vor.
16. Dezember 1992 Berliner Salon zur Situation der Kunst und Kultur in Litauen mit dem Botschafter der Litauischen Republik, Herrn Antanaitis, der Litauischen Kunsthistorikerin Dr. Raminta Jurenaite, sowie Barbara Straka und Dr. Barbara Barsch.
4. November 1992 Eröffnungsveranstaltung zum Berliner Salon: Prof. Dr. Frank Schneider, der Intendant des Schauspielhauses, stellt seinen designierten Chefdirigenten Michael Schonwandt vor.
7. Januar bis 31. Januar 1993. Akademie der Künste im Marstall, Berlin.
Zweieinhalb Jahre vor der tatsächlichen Reichstagsverhüllung organisierte die STIFTUNG NEUE KULTUR eine Ausstellung mit Arbeiten zur immerhin seit 1971 geplanten Reichstagsverhüllung durch Christo und Jeanne-Claude. Zeichnungen, Collagen und ein Modell machten die Vision des Künstlerpaares deutlich. Die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth eröffnete die Ausstellung in den Räumen der Akademie der Künste. Neben den Arbeiten zur Reichstagsverhüllung wurden weitere ausgewählte Arbeiten und Fotografien von bereits realisierten Stadtprojekten gezeigt. Es handelte sich dabei um Projekte, die in der Zeit von 1962 bis 1985 in Paris, Bern, Kassel, Mailand, Rom, Kansas City und Miami entstanden waren. Anlässlich der vielbeachteten Ausstellung wurde eine Edition von Telefonkarten herausgegeben, die den „Wrapped Reichstag“ zeigt.
Reichstagsverhüllung, Foto: Joachim Sommermeier, Berlin, 1995.
Den Reichstag, das politische Symbol der deutschen Geschichte überhaupt, zu verhüllen, war nicht unstrittig. Stimmen wurden laut, die Verhüllung würde den neuen Bundestag der Lächerlichkeit preisgeben. Doch allen Vorbehalten zum Trotz konnte nicht verhindert werden, dass es im Februar 1994 einen Mehrheitsbeschluss für die Verhüllung des zukünftigen Bundestages gab. Ihn kurz vor seinem Umbau zu verhüllen, hieß auch, ihn einer neuen Sehgewohnheit und politischen Periode zu überführen. Der Umzug der Regierung nach Berlin und das Ausrufen der Berliner Republik passten gut mit der Kunstaktion zusammen. Somit konnte dank der Verhüllung auch der anhaltenden, in der Gesellschaft kritisch geführten Diskussion ob des Umzugs, etwas hinzugefügt werden.
Wie beim Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude üblich, finanzierten sie auch die im Sommer 1995 auf zwei Wochen befristete Reichstagsverhüllung aus silbrig glänzendem Gewebe selbst. Beide akzeptierten keine Hilfsmittel aus dritter Hand, sondern sie bestritten alle anfallenden Kosten aus Verkaufserlösen. Diese stammten aus vorbereiteten Studien, Zeichnungen, Collagen, Modellen und Originallithographien. Alle verwendeten Materialien zur Verhüllung wurden nach dem Abbau recycelt. Ebenso konnten Stoffstücke als Souvenirs käuflich erworben werden.